Druck und überhöhte Erwartungen – wenn Anspannung den Zugriff auf Leistung blockiert

10. November 2025

Druck gehört zum Sport dazu. Er entsteht durch äußere Erwartungen von Trainer*innen, Eltern, Verein oder Umfeld – oder durch innere Ansprüche wie Perfektionismus und den Wunsch, immer abzuliefern.

Doch egal, woher der Druck kommt: Er verändert den Körper, das Denken und letztlich die Leistung.

 

Was im Körper passiert, wenn Druck steigt

Unter Druck reagiert das Nervensystem automatisch:

  • Die Muskelspannung erhöht sich
  • Der Atem wird flach
  • Stresshormone schießen nach oben
  • Der Fokus verengt sich
  • Bewegungen werden angestrengt und weniger flüssig

Das führt dazu, dass Athlet*innen den Zugriff auf automatisierte Abläufe verlieren – also genau auf jene Techniken und Bewegungsmuster, die im Training längst verinnerlicht sind.

 

Warum Fehler unter Druck wahrscheinlicher werden

Spitzenleistung entsteht über Automatismen. Sie funktionieren nur dann zuverlässig, wenn sie ungestört ablaufen dürfen.

Unter Druck passiert jedoch häufig Folgendes:

  • Bewegungen werden bewusst kontrolliert
  • Routinen werden überdacht
  • Unsicherheit nimmt zu
  • Der Kopf übernimmt – statt dem Körper zu vertrauen

So rutscht der oder die Sportler*in vom Automatismus in den Kontrollmodus. Ein Zustand, in dem Fehler fast vorprogrammiert sind.

 

Wie Mentaltraining hilft, den Druck zu steuern

Mentale Stärke bedeutet nicht, „keinen Druck zu spüren“.
Sie bedeutet, einen gesunden Umgang damit zu entwickeln.

Mit den richtigen mentalen Techniken lässt sich der Zugang zu Automatismen wieder freischalten – auch unter Belastung.

 

1. Atemtechniken für sofortige Entlastung

Der Atem ist der schnellste Weg, das Nervensystem zu beruhigen. Gezielt eingesetzte Atemmuster lösen Spannung und verbessern die Bewegungsqualität.

 

2. Fokusstrategien, die Sicherheit geben

Einfache, klare Fokusaufgaben helfen, den Kopf zu entlasten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Ergebnisdenken wird durch Handlungsdenken ersetzt.

 

3. Arbeiten an inneren Erwartungen

Perfektionismus, Angst vor Fehlern oder überhöhte Ansprüche lassen sich mental reframen.
Das Ziel: realistische Erwartungen, innere Ruhe und Vertrauen in die eigene Leistung.

 

Fazit: Druck ist da – aber er muss dich nicht blockieren

Druck ist ein Faktor, den wir im Sport nicht abschalten können. Aber wir können lernen, ihn zu steuern.
Wenn Athlet*innen verstehen, wie ihr Körper auf Stress reagiert und wie sie in den Flow zurückfinden, werden sie konstanter, selbstbewusster und leistungsfähig.

Genau hier setzt mein Mentaltraining an.

Alle Rechte vorbehalten © Daniela Schuster